Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) beantwortet an dieser Stelle häufige Fragen rund um Holzpellets. Momentan gibt es viele Unsicherheiten auf dem Energiemarkt und beim Heizungstausch. Um Kunden und Interessierte so gut wie möglich zu beraten, gibt dieses FAQ kurze und knappe Antworten.
Das Holz, aus dem Holzpellets in Deutschland hergestellt werden, stammt aus nachhaltig genutzten Wäldern, wo nur so viel Holz entnommen wird, wie nachwächst. Deshalb ist die Verbrennung von Holzpellets CO2-neutral und verursacht nur sehr geringe Feinstaubemissionen [1]. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus lassen sich mit einer modernen Pelletheizung beim Tausch einer Ölheizung ca. 8,9 Tonnen Treibhausgase einsparen, was einer Reduktion von 90 Prozent an CO2 entspricht.
Pellets werden in Deutschland zu etwa 90 Prozent aus Sägespänen und Resthölzern hergestellt, die als Nebenprodukte der Sägeindustrie anfallen. Zu 10 Prozent wird nicht-sägefähiges Rundholz genutzt, dass beim Holzeinschlag und bei der Durchforstung anfällt.
[1] Diese liegen weit unter den staatlichen Forderungen von 0,02g/m³ Abluft.
Pelletheizungen sind besonders gut geeignet, Bestandsimmobilien mit mittlerem und hohem Wärmebedarf zu heizen. Ihre Gebäudeinfrastruktur kann vergleichsweise einfach umgerüstet werden und speziell Altbauten benötigen meist hohe Vorlauftemperaturen für Heizkörper, die Pelletheizungen leicht erreichen.
Zum einen gibt es staatliche Hilfen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Im Teil Einzelmaßnahmen (EM) beträgt die Grundförderung 30 Prozent. Selbstnutzende Wohneigentümer – auch von Eigentumswohnungen – können mit diversen Boni bis zu 70 Prozent Förderung erhalten.
Wer ein Gebäude umfassend modernisiert, kann von der KfW für die Gesamtmaßnahme statt der BEG EM einen Förderkredit mit Tilgungszuschüssen zwischen 25 und 60 Prozent erhalten (BEG Teil Wohngebäude und Teil Nichtwohngebäude).
Zum anderen können die Kosten selbstnutzender Wohneigentümer auch nachträglich über die Steuererklärung abgesetzt werden. Dann ist eine Steuerförderung von 20 Prozent möglich.
Details zu Fördermöglichkeiten finden Sie hier.
Für Verbraucher bedeutet eine Pelletheizung Planbarkeit und Vorsorge während der Heizperiode. Pelletheizungen arbeiten wetterunabhängig und liefern auch an Frosttagen gleichbleibende Wärme, genauso bei fehlendem Wind oder geringer Sonneneinstrahlung. Da die Lagerung der Holzpellets sich zudem gleich im Haus befindet, haben Verbraucher permanente Sicherheit darüber, Brennstoff zur Hand zu haben.
Eine höhere Nachfrage kann auch in den kommenden Jahren durch die Ausweitung der Produktionskapazitäten gedeckt werden. Holzpellets sind ein Nebenprodukt der Sägeindustrie und werden aus Sägespänen und nicht sägefähigem Holz hergestellt. In 2022 wurden nur 15 Prozent der potentiellen Rohstoffe zu Holzpellets verarbeitet – es gibt also noch viel Wachstumsspielraum. Immer mehr Sägewerke erkennen die große Bedeutung von Holzpellets, auch für die Energiewende. Zudem kann bei Bedarf auch auf den Import von Holzpellets aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zurückgegriffen werden. Dabei sollten Kunden auf die Qualitätszertifizierung ENplus achten.
Der zu Jahresbeginn 2023 gesunkene Preis zeigt, dass 2022 für die Pelletbranche ein Ausnahmejahr war. Die hohe Nachfrage der Kunden im Sommer 2022 war eindeutig der Treiber für diese außergewöhnliche Preisentwicklung. Die Sorge vor Versorgungsengpässen und einem kalten Winter haben das Kaufverhalten stark beeinflusst. Mittlerweile hat sich das Preisniveau wieder eingependelt.
Informationen zur Entwicklung des Pelletpreises finden Sie hier.
Nein, er ist von Angebot und Nachfrage abhängig. Pellets waren in den letzten zehn Jahren preisstabil – mit durchschnittlich 30 Prozent Preisvorteil gegenüber Heizöl. Wenn es eine Bindung geben würde, wäre diese sicherlich in der Vergangenheit zu Preissteigerungen genutzt worden.
Ja, Deutschland ist europaweit der größte Pelletproduzent. Das Angebot ist aber wie in einer Marktwirtschaft üblich, auf die aktuelle Nachfrage ausgerichtet. Eine Nachfrageexplosion wie in 2022 kann nicht aus dem Stegreif bedient werden. Die Produzenten arbeiten aber mit Hochdruck: Schon in den ersten sechs Monaten 2022 wurden mit mehr als 1,7 Mio. Tonnen so viele Pellets wie noch nie produziert. Man muss aber bedenken, dass die geplante Erweiterung von Produktionskapazitäten oder der Neubau von Pelletwerken einen gewissen Vorlauf benötigen.